Auftritte, Auftritte, Auftritte

Das Letzte Jahr ging turbulent zu, mehrere Auftritte. Erlebnisse und sehr viel Präsenz.

 

Am 27.09. hatten wir Besuch vom Chor Abseits aus Osnabrück (http://www.abseits-online.de). Der Chor besteht vorrangig aus Besucherinnen und Besuchern der Tageswohnung für wohnungslose Menschen, aktuell und ehemals Wohnungslosen, Menschen in schwierigen Lebenssituationen sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern der Tageswohnung und der Straßenzeitung "abseits". Also im Grunde ein familiärer Chor, der mal so sehen wollte, wie es bei uns Probentechnisch abläuft und um Kontakte zu knüpfen, für zukünftige gemeinsame Projekte, die definitiv folgen werden.

 

Zunächst stellte sich der Chor mit seinem Leiter Markus Strothmann vor und gab und gleich einen Vorgeschmack auf ihr Reportoire. Auch wir hießen unsere Gäste mit ein paar Liedern willkommen, so dass jeder Chor zeigen konnte, woran er arbeitete und was er bereits einstudiert hat. Es war eine gelöste und schöne Stimmung, von der sich jeder anstecken ließ. Schlussendlich sangen wir gemeinsam eine deutsche Variante von Halleluja, die vom Chor Abseits selbst verfasst wurde.

 

Der Höhepunkt fand sich dann im gemeinsamen Essen und Gesprächen. So viel anders sind wir eben nicht... und vielleicht entwickelt sich zukünftig daraus noch viel mehr. Es war in jedem Fall eine tolle Probe und eine tolle Abwechslung für unsere Mitglieder, die sich jetzt wieder auf die Carmina Burana vorbereiten, die im nächsten Jahr wieder von uns aufgeführt werden soll...

 

Seit dem 11.10.2018 werden wir jetzt einmal monatlich vom Real Junkfood Project Berlin unterstützt. https://realjunkfoodberlin.wordpress.com/

 

Das „Real Junk Food Project Berlin“ ist Teil eines globalen Netzwerks, das sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert. Sie versuchen Verschwendung zu verhindern, indem sie überschüssiges Obst und Gemüse in nahrhafte Mahlzeiten und raffinierte Delikatessen verwandeln und sie der Gemeinschaft sowie sozialen Projekten zur Verfügung stellen. Letzten Donnerstag waren sie nun bei uns in der Zwölf Apostel Gemeinde und präsentierten eindrucksvoll ihre Kochkünste.

 

Wir werden ja bereits regelmäßig von Foodsharing unterstützt die eine ähnliche Philosophie verfolgen, Lebensmittel die noch gut sind, an sozialen Stellen denen zur Verfügung zu stellen, die ohne diese Unterstützung nicht über die Runden kommen würden. Ich betone es noch mal an dieser Stelle: Dank dieser Projekte ist eine Versorgung unserer Mitglieder mit Lebensmitteln etwas einfacher geworden und einige müssen sich auch darum keine Sorgen mehr machen. Hunger ist grausam und durch die wöchentliche warme Mahlzeit beim Chor und die Unterstützung durch solche Projekte, die Lebensmittel retten, muss keiner mehr solch schlimme Erfahrungen durchleben...

 

Das Team vom "Real Junk Food Project Berlin" kam, schnippelte, kochte und servierte und die Chormitglieder nahmen es dankbar an was ihnen präsentiert wurde. Sozusagen haben sie sich in unser Herz geschnippelt und gekocht, zudem war es ein sehr respektvoller und angenehmer Umgang untereinander. Das Essen besteht regelmäßig aus mehreren Gängen und wir lernten sogar Früchte kennen, die wir noch nie zuvor gesehen hatten. Das Essen war rein vegan, und doch sättigte es ausreichend und die Chormitglieder gingen glücklich nach Hause. Wir sind gespannt auf das was da noch kommen mag...

 

Am 15.9. hatten wir im Berliner Congress Center einen Auftritt im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes "weltwärts". Wir sollten den Abschluss der Feier mit ein paar Liedern verschönern. Was dann jedoch folgte, damit hat keiner von uns im Chor gerechnet und wird uns noch die nächsten Tage und Wochen immer wieder umtreiben und uns in düsteren Momenten die notwendige Energie geben, die uns manchmal fehlt. Wir haben so etwas wie am Samstag mit dem Chor noch nie erlebt! Es war überwältigend schön. Vielen Dank!

 

Der Einmarsch begann mit Evening Rise, einem unserer jüngsten Lieder, danach folgte Fix you mit Solistin Arcana. Als das Lied endete, folgte ein fulminanter Applaus mit Standing Ovations, der uns durch den weiteren Auftritt begleitete. Es folgte Stand by me mit Solistin Arcana, die trotz ihrer Erkrankung noch mal alles gab. Das Publikum, welches sich schon gar nicht mehr hinsetzte, begann aus vollem Halse mitzusingen. Der Chor ließ sich von der Welle der Emotionen mitreißen und tanzte auf der Bühne.

 

Zum Abschluss forderte Chorleiter Stefan zur Mitarbeit auf und wir stimmten das Lied Halleluja von Leonard Cohen an. Wir haben für diesen Auftritt auch unseren neuen Solisten eine Plattform geboten und unsere Debütanten überzeugten auf ganzer Linie und der gesamte Saal sang das Halleluja aus tiefsten Herzen mit. Es war beeindruckend und tief bewegend.

 

Nach dem Auftritt kamen wir noch zu einem gemeinsamen Foto mit allen Rednern und Beteiligten zusammen. Das Strahlen aus unseren Gesichtern wollte nicht verschwinden und diese gemeinsame Erfahrung hat uns wieder enger zusammen geschweißt und uns gezeigt, dass wir entgegen aller Widrigkeiten unser inneres Strahlen und den Mut nicht verloren haben. Das singen hilft uns dabei.

 

Auch auf dem späteren Empfang traten viele Begeisterte auf uns zu, die wir so emotional berührt hatten, dass sogar Tränen geflossen sind. Viele interessante Gespräche und viel Lob verschönerten uns auch nach dem Auftritt noch die Zeit. Es war eine tolle Atmosphäre und Erfahrung! Vielen Dank für die Gelegenheit bei dieser Tagung dabei zu sein...

 

Es gibt sogar eine Videoaufnahme von unserem Auftritt:

https://www.facebook.com/arcymoon/videos/1960906513952722/?t=0

 

Euer Straßenchor :)

Bild-Copyright by Engagement Global/Felix Zahn

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